Auf den Spuren der Maya
Was sind eigentlich die Maya, wo kommen die her und gibt es tatsächlich noch heute direkte Nachfahren? Im Kunstunterricht des JG 4 der Grundschule Nord drehte sich in den vergangenen Wochen alles um diese vergangene Hochkultur Mittelamerikas.
Die faszinierende Welt der Maya: Einblicke in eine antike Hochkultur
Die Schülerinnen und Schüler des 4. Jahrganges haben im Kunstunterricht die Maya-Kultur erkundet und dabei beeindruckende Masken gestaltet. Diese kreative Auseinandersetzung bietet uns die Gelegenheit, einen tieferen Einblick in diese bemerkenswerte Zivilisation zu gewinnen.
Wer waren die Maya?
Die Maya waren ein altes indigenes Volk, das in Mittelamerika lebte – einem Gebiet, das heute Teile von Mexiko, Guatemala, Belize, El Salvador und Honduras umfasst. Ihre Geschichte reicht Tausende von Jahren zurück, doch ihre Klassik-Periode, die von etwa 250 bis 900 n. Chr. datiert wird, war ihre absolute Blütezeit. In dieser Epoche schufen sie eine der komplexesten und fortschrittlichsten Gesellschaften ihrer Zeit.
Die Maya hinterließen uns ein reiches Erbe an Errungenschaften, die ihre hochentwickelte Kultur eindrucksvoll belegen:
Sie waren meisterhafte Baumeister. Sie errichteten gewaltige Pyramiden, Tempel, Paläste und Ballspielplätze, die oft mit kunstvollen Hieroglyphen und Reliefs verziert waren. Stätten wie Tikal in Guatemala oder Chichén Itzá auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán zeugen noch heute von ihrer städtebaulichen und architektonischen Brillanz. Einige dieser Bauwerke, wie der Tempel IV in Tikal, erreichten stolze 65 Meter Höhe.
Ein Schlüsselmerkmal der Maya war ihr tiefes Verständnis für Mathematik und die Himmelsbeobachtung. Sie entwickelten ein hochentwickeltes Zahlensystem auf Basis 20, das eine der frühesten Anwendungen der Null beinhaltete – ein Konzept, das in vielen anderen Kulturen erst viel später Verbreitung fand. Ihr astronomisches Wissen war so präzise, dass sie exakte Kalender erstellen konnten. Sie waren in der Lage, die Bewegungen von Sonne, Mond und Planeten genau vorherzusagen. Außerdem entwickelten sie ein komplexes hieroglyphisches Schriftsystem, das sie nutzten, um ihre Geschichte, Mythen und astronomischen Erkenntnisse festzuhalten. Es ist eines der wenigen vollständig entwickelten Schriftsysteme des präkolumbischen Amerikas.
Grundlage ihrer Gesellschaft bildete eine hochentwickelte Landwirtschaft. Sie kultivierten vorwiegend Mais, aber auch Bohnen, Kürbisse, Chilis und Kakao. Innovative Anbaumethoden wie Terrassierung und ausgeklügelte Bewässerungssysteme ermöglichten es ihnen, auch in schwierigem Gelände hohe Erträge zu erzielen.
Das Erbe der Maya lebt weiter
Um 900 n. Chr. begann der Niedergang der großen Maya-Städte in den Tieflandregionen. Dieses Phänomen ist bis heute Gegenstand intensiver Forschung, wobei verschiedene Theorien diskutiert werden. Eine plausible Erklärung ist, dass die Städte schlichtweg zu groß wurden und die Umweltressourcen überstrapaziert wurden. Intensive Landwirtschaft und die Abholzung von Wäldern könnten zu Bodenerosion und Dürren geführt haben, was die Versorgung der wachsenden Bevölkerung unmöglich machte und die Bewohner zur Aufgabe ihrer Städte zwang. Auch Kriege und soziale Umwälzungen könnten eine Rolle gespielt haben. Diese Erkenntnisse aus der Geschichte der Maya können eine wichtige Lehre für unsere heutige Gesellschaft sein, insbesondere im Hinblick auf den nachhaltigen Umgang mit der Natur und unserer Umwelt.
Doch es ist wichtig zu betonen: Die Maya-Kultur ist keineswegs verschwunden. Auch heute noch leben Millionen indigener Menschen in Mittelamerika, insbesondere in den Bergregionen Guatemalas und auf der Halbinsel Yucatán, die direkte Nachfahren der antiken Maya sind. Viele von ihnen pflegen weiterhin überlieferte Traditionen, sprechen Maya-Sprachen und bewahren so das reiche Erbe ihrer Vorfahren. Ihre Kultur ist lebendig und entwickelt sich stetig weiter, während sie gleichzeitig eine Brücke zu ihrer glorreichen Vergangenheit schlägt.
Die Auseinandersetzung mit den Maya ermöglicht es unseren Schülerinnen und Schülern, in eine ferne, doch faszinierende Welt einzutauchen. Dabei fördern wir nicht nur ihre Kreativität, sondern auch ihr Verständnis für die Vielfalt menschlicher Kulturen und deren beeindruckende historische Leistungen
Maya-Masken: Kreativität trifft Geschichte
Inspiriert von dieser faszinierenden Zivilisation haben unsere Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht eigene Maya-Masken gestaltet. Als Vorlage dienten ihnen Bilder von Originalmasken aus Chichicastenango in Guatemala, einem Ort, an dem die Maya-Kultur bis heute lebendig ist.
Besonders spannend war der Ansatz, hierbei auch das Thema Upcycling aufzugreifen: Die Grundgerüste der Masken wurden aus vielfältigen Abfallmaterialien wie leeren Klopapierrollen, Eierkartons und alten Waschmittelflaschen gefertigt. Anschließend wurden die Formen mit einer Mischung aus Tapetenkleister und gerissenem Zeitungspapier kaschiert, um eine stabile und glatte Oberfläche zu schaffen. Der letzte Schritt war das bunte Bemalen mit Acrylfarben, wodurch jede Maske ihren ganz individuellen Charakter erhielt und die lebendige Farbwelt der Maya widerspiegelt.
Was für tolle Masken da erstanden sind! Hier sind die beeindruckenden Ergebnisse dieses Projekts aus der Klasse 4a:



























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