Es war KLASSE im Museum!!!
Montags in der Kunsthalle: Unser Kunstprojekt geht in die zweite Runde!
Aktion, Geste, Farbe
Künstlerinnen und Abstraktion weltweit 1940 – 1970
Kunsthalle Bielefeld 2.12.2023 – 3.3.2024
So lautet der Titel der diesjährigen Ausstellung, die wir im Rahmen unseres Projektes Klasse im Museum besuchen.
Worum geht es von der diesjährigen Austellung?
Immer wieder fragen die Kinder im Unterricht, warum eigentlich fast alle berühmten Künstler männlich sind. Ist das eigentlich wirklich so? Nein! In der Ausstellung der Kunsthalle Bielefeld können wir entdecken, dass sich nach 1940 zeitgleich mit den bekannten männlichen Künstlern ebenso viele weibliche Künstlerinnen auf den Weg in die Abstraktion begeben haben und zu erstaunlichen Ergebnissen kommen. Warum sind sie bisher (noch) nicht so bekannt? Genau dieser Frage stellen wir uns auch in der Begegnung mit den Kunstwerken dieser Künstlerinnen bei unseren Besuchen.
Insgesamt drei ganze Schulvormittage verbrachten die Drittklässler der Grundschule Nord im vergangenen Monat in der Kunsthalle Bielefeld. Dafür öffnete die Kunsthalle auch in diesem Jahr exklusiv für die Kinder und ihre Lehrerinnen die Tore, so hatten sie das Museum ganz für sich allein!
Betreut wurden die Kinder in zwei Gruppen: Eine Gruppe arbeitete direkt in den Ausstellungsräumen mit der Klassenlehrerin, die andere im Atelier mit den Kunstpädagoginnen der Kunsthalle. Nach einer Frühstückspause wurden dann die Gruppen getauscht.
Am ersten Besuchstag lernten alle erst einmal die Kunsthalle kennen.
Die Kinder entdeckten in Begleitung der pädagogischen Mitarbeiter der Kunsthalle die verschiedenen Kunstwerke der Ausstellung, stellten Fragen und staunten über die unterschiedlichen Techniken der Künstlerinnen, die Farbe auf Papier, Leinwand oder ähnliche Untergründe aufzubringen, denn für diese Kunstwerke wurde nicht nur der Pinsel verwendet, sondern auch Spachtel und Schwamm.
Aber natürlich wurden die Kinder an diesem Tag auch produktiv:
Im Anschluss an den Rundgang durch die Ausstellung wurde im Atelier gearbeitet. Auf Leinwand oder Papier, mit Pinsel, Spachtel oder Stift konnten die Kinder in einen von Spontaneität geprägten Gestaltungsprozess eintauchen. Die Kunstwerke der aktuellen Ausstellung boten hier eine Fülle an Inspiration und so konnten die Kinder die vorher entdeckten Techniken auch selber ausprobieren.
„In der Kunsthalle hat mir das Atelier am besten gefallen!“
„Es war toll, dass wir ausprobieren konnten, wie die Künstlerin zu malen.“
„Das Arbeiten im Atelier macht so viel Spaß, weil man da einfach loslegen kann, ohne aufpassen zu müssen, dass nichts dreckig ist.“
„Da ist alles da!“
Kinderstimmen der 3c
Parallel ging die andere Gruppe in den Ausstellungsräumen auf Entdeckungstour und schaute sich in Begleitung ihrer Lehrerinnen Kristin Schulz, Fiona Schrinner und Annika Nähler Bilder und Kunstwerke an.
Ein Highlight war dabei die Arbeit an den mitgebrachten Lesetagebüchern an einem stillen Plätzchen innerhalb der Ausstellungsräume der Kunsthalle …
Überall in der Kunsthalle verteilt konnte man Kinder sehen, die konzentriert an ihren Lesetagebüchern arbeiteten. Diese andere Atmosphäre brachte zwar nicht unbedingt die besten Sitzplätze hervor, aber auf jeden Fall einmal eine ganz andere Art des Lernens.
„Ich fand es schön, dass ich mich irgendwo in der Kunsthalle hinsetzen konnte, um mein Buch zu lesen.“
„Am schönsten war, dass es beim Lesen in der Kunsthalle so ruhig war!“
Kinderstimmen der 3c
Mit dem Projekt: Klasse im Museum beschreitet die Grundschule Nord zum wiederholten Male ein neues Feld des Lernens an außerschulischen Lernorten. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Pilotprojekt, in dem ausgesuchte Schulen des Kreises Lippe erproben, wie man Unterricht auch außerhalb der Schule im Museum realisieren kann und inwiefern sich die andere Lernumgebung positiv auf das Lernen auswirken kann.
Die Grundschule Nord konnte für dieses Pilotprojekt die Kunsthalle Bielefeld als Kooperationspartner gewinnen, ausgearbeitet und vorbereitet wurde es von Frau Happich-Pfeiffer. Finanziert werden konnte dieses Projekt in diesem Jahr zum einen durch Fördergelder des Kreises Lippe („Klasse im Museum“), zum anderen durch den Förderverein der Grundschule, wodurch sich die Beiträge der Eltern erheblich reduzieren lies. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich.
Für die zukünftige Durchführung des Projektes sucht die Schule auch weiterhin nach Sponsoren, da das Projekt im Schulprogramm der Schule verankert werden soll. Denn wir wollen jedem zukünftigen Schulkind der Grundschule Nord dieses tolle Erlebnis ermöglichen. Falls Sie uns unterstützen möchten, melden Sie sich gerne!
Am zweiten Besuchstag vertieften die Schülerinnen und Schüler ihre Erkenntnisse. Nun schon „alte Hasen“ kannten sie sich in den Räumlichkeiten aus und steuerten zielstrebig auf ihre Lieblingsbilder zu. Schon im Vorfeld hatten die Kinder im Kunst- und Deutschunterricht das Thema Bildbeschreibung kennengelernt und geübt. Nun konnte sich jedes Kind direkt vor sein Lieblingsbild setzen und eine Bildbeschreibung anfertigen. Ein Arbeitsblatt half bei dieser Aufgabe.
Von wem ist das Bild eigentlich? Wann wurde es gemalt? Wie? Welche Farben und Formen kann ich sehen und wie fühle ich mich, wenn ich das Bild betrachte.
Anschließend konnten die Kinder auch noch eine Geschichte zu einem Lieblingsbild schreiben oder es versuchen, abzuzeichnen. Alle waren mit Eifer und Freude dabei und es gab nicht wenige, die tatsächlich alle Aufgaben bearbeiteten.
„Ich habe mich so sehr darauf gefreut, über mein Lieblingsbild zu schreiben!“
„Es war sehr schön, dass ich direkt vor dem echten Bild sitzen konnte.“
Kinderstimmen der 3c
Parallel arbeiteten auch an diesem Tag die anderen in der Malstube. Dieses Mal wurde mit Wasserfarben gemalt, gekleckst und experimentiert.
Es entstanden viele wunderschöne vielfältige Bilder, welche später im Klassenraum ausgestellt werden.