… und montags sind wir in der Kunsthalle!!!

Date: 26. September 2022Author: Categories: Allgemein, Aus dem Unterricht, Ausflüge, Außerschulische Veranstaltungen, Events, Projekte

Klasse im Museum: Ein Kunstprojekt der Grundschule Nord

Mineralwasser, Meerwasser, Wasserbus, Wasserglas, Grundwasser, Abwasser… 

Wasser ist überall! Wo finden wir Wasser? Woher kommt das Wasser? Wofür benötigen wir Wasser?

Im Sachunterricht gingen die Schülerinnen und Schüler der GS Nord diesen Fragen auf den Grund. Die Kunsthalle Bielefeld hat derzeit zu diesem Thema eine Ausstellung: Dem Wasser folgen. Dort konnten sich die Kinder dem Thema auf künstlerische Weise nähern.

Insgesamt vier ganze Schulvormittage verbrachten die Drittklässler der Grundschule Nord im vergangenen Monat in der Kunsthalle Bielefeld. Dafür öffnete die Kunsthalle exklusiv für die Kinder und ihre Lehrerinnen die Tore, so hatten sie das Museum ganz für sich allein!

Betreut wurden die Kinder in zwei Gruppen: Eine Gruppe arbeitete direkt in den Ausstellungsräumen mit der Klassenlehrerin, die andere im Atelier mit den Kunstpädagoginnen der Kunsthalle. Nach einer Frühstückspause wurden dann die Gruppen getauscht.

Am ersten Besuchstag lernten alle erst einmal die Kunsthalle kennen:

Was ist überhaupt eine Kunsthalle? Wo kommen all die Bilder und Skulpturen her… und was machen die Leute da unten im Kunsthallenkeller?

Die Kinder durften in Begleitung der pädagogischen Mitarbeiter der Kunsthalle überall hineinschnuppern, zusehen, wie eine Ausstellung geplant wird und den Mitarbeitern Fragen stellen.

Aber natürlich wurden die Kinder an diesem Tag auch produktiv: Ausgestattet mit einem kleinen Zeichenbuch ging es hinaus in den Skulpturenpark des Museums. Bei schönstem Sonnenschein zeichnete jeder die Kunsthalle und seine Lieblingsskulptur. 

Parallel gingen die anderen in den Ausstellungsräumen auf Entdeckungstour und schauten sich die Bilder und Kunstwerke an. 

Kinder der Klasse 3a sitzen in der Installation von Caroline Caycedo und lesen sich Texte zum Thema Wasser vor.

Ein Highlight war dabei das gemeinsame Lesen der mitgebrachten Lesehausaufgabe… inmitten der textilen Kunstinstallation der Künstlerin Carolina Caycedo: Unter riesigen bedruckten Stoffbahnen konnten es sich die Schülerinnen und Schüler auf einer „riesigen Stoffschlange“ bequem machen. Ein Überbleibsel aus einem Happening im Wasser wird zu einem Kunstwerk zum Anfassen. 

Im oberen Stockwerk des Museums wurden dann alle ganz still: Hörst du das? Jeder lauschte dem Tuten und Pfeifen des Wassers in der Klanginstallation von Enrique Ramirez.

Danach ging es in die Werkinsel, ein neuer Bereich in den Ausstellungsräumen, der viel Platz lässt für kreatives Arbeiten. An einem riesigen Tisch konnten sich die Kinder kreativ austoben. Es wurde geschnitten, geknickt, gefaltet, geklebt… und für ruhige Momente konnten sich die Kinder in die Leseecke zurückziehen.

Mit dem Projekt: Klasse im Museum beschreitet die Grundschule Nord ein neues Feld des Lernens an außerschulischen Lernorten. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Pilotprojekt, in dem ausgesuchte Schulen des Kreises Lippe erproben, wie man Unterricht auch außerhalb der Schule im Museum realisieren kann und inwiefern sich die andere Lernumgebung positiv auf das Lernen auswirken kann. 

Die Grundschule Nord konnte für dieses Pilotprojekt die Kunsthalle Bielefeld als Kooperationspartner gewinnen, ausgearbeitet und vorbereitet wurde es von Frau Happich-Pfeiffer. Finanziert werden konnte dieses Projekt zum größten Teil durch Fördergelder („Ankommen nach Corona“). Für die zukünftige Durchführung des Projektes sucht die Schule nun nach Sponsoren. Ziel ist die Verankerung des Projektes im Schulprogramm der Schule.

Am zweiten Besuchstag vertieften die Schülerinnen und Schüler ihre Erkenntnisse. Gemeinsam mit den Kunstpädagoginnen Jana Topel und Vera Brüggemann ging es in die Ausstellung. Es geht um Wellen, Reflexe und Kontraste.

Was siehst du, wenn du das Wasser betrachtest? Wir zeichnen, was wir sehen!

Auf einen Bogen weißem Papier werden Schattierungen gezeichnet, auf einen Bogen mit schwarzen Papier entsprechend Reflexe.

Ein gut oder schlecht gibt es nicht in der Kunst, nur ein geübt oder weniger geübt! Deshalb gibt es auch keinen Bewertungen. Die Bilder gehören nur den Kindern!

Im Anschluss ging es in die Malstube, wo Wellenbilder entstehen: unterschiedliches Papier wird gerissen und anschließend zu einer Collage aufgeklebt. Zuletzt ergänzten die Kinder ihre Wellenbilder noch durch Dinge, die aus den Wellen auftauchen können: Fische werden gezeichnet, Boote gefaltet.

Es entstanden viele wunderschöne vielfältige Bilder, welche später im Klassenraum ausgestellt werden.

Die Wellenbilder der Klasse 3a.

Parallel arbeiteten die anderen Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Christiane Sörensen, Karolin Dopheide, Christine Halemeyer und Antje Happich-Pfeiffer in den Ausstellungsräumen. Jedes Kind suchte sich ein Lieblingsbild, zu dem es eine Bildbeschreibung anfertigt. Ein Arbeitsblatt half bei dieser Aufgabe:

Von wem ist das Bild eigentlich? Wann wurde es gemalt? Wie? Welche Farben und Formen kann ich sehen und wie fühle ich mich, wenn ich das Bild betrachte.

Das Bild „Schiff im Sturm“ von Anton Melbye sprach besonders viele Kinder zum Schreiben an.

Anschließend konnten die Kinder auch noch eine Geschichte zu einem Lieblingsbild schreiben oder es versuchen, abzuzeichnen. Alle waren mit Eifer und Freude dabei und es gab nicht wenige, die tatsächlich alle Aufgaben bearbeiteten.

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir dieses Projekt durchführen konnten und hoffen, dass auch die nächsten Drittklässler die Gelegenheit dazu bekommen werden!

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