7. Gesundheitsbewusstsein

7. Ausprägung eines umfassenden Gesundheitsbewusstseins   

Unser Schulprofil ist durch die enge Verknüpfung von Bildung und Gesundheit geprägt, d.h. unser Bestreben ist es, für alle Beteiligten des Schullebens, seien es Lernende, Eltern und Lehrkräfte sowie pädagogisches Personal, eine „gute gesunde Schule“ zu sein. Die Gesundheit des Menschen ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ Für uns ist es aber wichtig, Gesundheit nicht nur als Zustand, sondern vielmehr als Prozess zu sehen. Folglich ist es unser Ziel, unsere Schülerinnen und Schüler dahingehend zu erziehen, mündig und selbstverantwortlich für die eigene körperliche, geistige und emotionale Gesundheit einzutreten. 

Das Thema „Gesundheit“ ist ein wichtiger grundlegender Bestandteil im Unterricht, ebenso wie in der ergänzenden Erziehung und Betreuung und wird in Form unterschiedlichster und themenspezifischer Unternehmungen und Aktivitäten geprägt. Neben der Verbesserung der Ernährung und Bewegung wird dabei auch der verbesserte Umgang mit Konflikten sowie Sucht- und Gewaltprävention angestrebt.

In folgenden Handlungsfeldern hat unsere Schule Schwerpunkte der „Gesundheitsförderung“ gesetzt:

  •  Bewegte Schule
  • Aktive Pause – Pausenspieltonnen,
  • Regenpause – Regenpausenvertrag,
  • Bewegungspausen im Unterricht,
  • Anspannungs- und Entspannungsübungen,
  • Motorikförderung,
  • Vielfältige Sport- und Arbeitsgemeinschaften,
  • Außerunterrichtlicher Schulsport (Tanztreff, Basketballturnier, etc.),
  • Zusammenarbeit mit dem Turn-, Basketball- und Fußballverein,
  • Sportabzeichen,
  • Zusätzliche „Schwimmfahrten“, neben der wöchentlichen Schwimmstunde im eigenen Lehrschwimmbecken (zum Erreichen der Schwimmabzeichen).

Die bewegten Pausen und vielfältigen Sportangebote sollen den Schülerinnen und Schülern täglich ermöglichen, sich ihrer Entwicklung entsprechend aktiv und bewusst durch Spiel und Bewegung zu entlasten, sich zu erholen und dies selbst zu regulieren.

  •  Das „Fit4future“- Programm 

Seit 2016 sind wir fit4future-Schule und nehmen an dem Präventionsprogramm fit4future kids teil. Das Ziel des Programms ist es, allen Beteiligten im System Schule durch Aktivitäten und Aktionen, aber auch strukturellen Änderungen, Impulse zu mehr Bewegung, einer gesunden Ernährung und einer positiven, stressarmen Lernatmosphäre zu geben, um damit eine gesunde Lebenswelt Schule aufzubauen. 

Konkret setzen wir dabei an vier Bereichen an: Bewegung, Ernährung, Brainfitness und Verhältnisprävention im System Schule.

Das haben wir bisher umgesetzt:

1. Bewegung

  • Anschaffung und Einsatz neuer attraktiver und koordinatorisch ansprechender Spielgeräte (f4f Spieletonne, Stacking, Wurfspiele, Hüpfsäcke etc.),
  • Mehr Bewegungspausen im Unterricht,
  • Vorstellung neuer Spielformen und Aktionskarten in der Sportfachkonferenz (“Spiel der Woche”),
  • Erfolgreiche Durchführung des f4f Aktionstages.

2. Ernährung

  • Abschaffung der zuckerhaltigen Getränke (Kakao, Vanillemilch und Co.) in den Frühstückspausen,
  • Regelmäßiges gesundes Frühstück im Klassenverband,
  • Bewusstmachung der Bedeutung von gesunder Ernährung durch wiederholte Thematisierung mit den Kindern und auf Elternabenden.

3. Brainfitness

  • Einsatz von Brainfitnesselementen im Unterricht und Spielgeräten in den 

Regenpausen (wird noch evaluiert).

4. Verhältnisprävention

  • Erstellung eines f4f-Boards,
  • Regelmäßige Teilnahme der fit4future Coaches an Workshops zur Auffrischung,
  • Aufräumen und Sichtung des Materialbestandes der Schule.
  •  Gesunde Räume

In den Klassenräumen befindet sich flexibles Mobiliar, um die Tische und Stühle der Körpergröße der Schülerinnen und Schüler anzupassen. 

Die Räume und Flure der Grundschule wurden, in den vier Klassenstufen unterteilt, in unterschiedlichen Farben gestaltet. Die regelmäßige Neugestaltung der Wand- und Flurfarben trägt zu einer freundlichen, einladenden Atmosphäre bei. Das Ausstellen und Repräsentieren von Unterrichtsergebnissen in der Pausenhalle und den Fluren sowie das Mitgestalten der Wände führt bei den Kindern zu einer Selbstwertsteigerung und fördert das Selbstvertrauen in das eigene Können und trägt somit zum seelischen Wohlbefinden bei. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Anerkennung für ihre geleistete Arbeit.

Das vorhandene Lehrschwimmbecken und die Nutzungsmöglichkeiten von einer Zweifachturnhalle und einer kleinen Turnhalle ermöglichen es, den Bedürfnissen der Kinder nach Bewegung und Spiel in einem umfassenden Rahmen von Sport- und Spielangeboten entgegenzukommen und eine kontinuierliche motorische Weiterentwicklung aller Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.

Neben dem vielseitigen Bewegungsangebot im Vormittagsbereich steht den Schülerinnen und Schülern auch im Nachmittagsbereich eine Vielzahl von sportlichen Arbeitsgemeinschaften in der OGS zur Auswahl. 

  • Gesunde Ernährung

Eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema „Gesunde Ernährung“ findet insbesondere im Sachunterricht statt. Ziel hierbei ist es, u.a. die Schülerinnen und Schüler für eine Balance zwischen dem Anspruch nach gesunder Ernährung und den eigenen kindlichen Ernährungsbedürfnissen zu sensibilisieren und sie in der „gesunden Ernährungsentscheidung“ zu bestärken. Auch in der täglich gemeinsam durchgeführten Frühstückspause wird oft über gesunde Bestandteile eines Pausenfrühstücks gesprochen.

Neben der regelmäßigen Thematisierung eines gesunden Frühstücks, mit den Kindern in der Schule und den Eltern am Elternabend, wird ein gesundes Frühstück in regelmäßigen Abständen in den einzelnen Klassenverbänden gemeinsam durchgeführt. 

  •  Der gesunde Körper

Neben dem breiten Angebot an sportlichen Aktivitäten und dem daraus gewonnenen Körpergefühl sowie der Motivation zum „Sporttreiben“ ist auch der „Schulranzen-TÜV“ für uns ein wichtiger Bestandteil der gesunden Schule geworden. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihrer körperlichen Entwicklung entsprechend nur 10% an Gewicht tragen und für eine gesunde Körperhaltung, mit Ranzen, sensibilisiert werden. Folglich wird direkt von Schulbeginn an von den Kolleginnen und Kollegen darauf geachtet und regelmäßig mit den Eltern und Kindern besprochen, dass nur Unterrichtsmaterialien mit nach Hause genommen werden, die für die Hausaufgaben notwendig sind. 

Zusätzlich zur schulzahnärztlichen Untersuchung wird das Konzept „Gesund im Mund“ mit dem Ziel, eine positive Haltung zum Thema „Zahn- und Mundgesundheit“ aufzubauen, regelmäßig durchgeführt.

Folgende Schwerpunkte werden in den einzelnen Jahrgängen behandelt (siehe www.ak-zahngesundheit-wl.de):

Jahrgang 1.: Zahngesunde und zahnungesunde Ernährung

Jahrgang 2.: KAI-Zahnputzsystematik, Namen und Funktionen der Zähne

Jahrgang 3.: Zahnaufbau, Kariesentstehung und -verhütung

Jahrgang 4: Fluoridierung und Wiederholung der bereits vermittelten Informationen aus den Jahrgängen 1 bis 3

  •  Soziale und emotionale Gesundheit

Ab dem Schuljahr 2019/20 führt jedes Kind einen Schulplaner, in dem u.a. das positive soziale Verhalten lobend bestätigt wird. Am Ende einer Schulwoche gibt es eine Ampelübersicht, ob die Schülerin oder der Schüler die ganze Woche auf „Grün“ war oder nicht. Darüber hinaus können sich die Schülerinnen und Schüler wöchentlich Verhaltens-/ Lernziele setzen.

Um die Schülerinnen und Schüler in auftretenden Konfliktsituationen in der Pause emotional zu entlasten und zu unterstützen, stehen ihnen ausgebildete „Buddys“ des vierten Jahrgangs zur Seite. Die Ausbildung zum Buddy trägt zum Klima einer sozialen und damit gesundheitlich förderlichen Gemeinschaft bei und weist bewusst auf den Wunsch der Schule nach einem friedlichen Miteinander hin.

Weiter trägt das Bilden von Patenschaften zwischen den ersten und dritten Jahrgängen zur emotionalen Gesundheit bei. Die Patenschaft befähigt die Schülerinnen und Schüler, verantwortungsvolles und soziales Handeln im schulischen Miteinander auszuüben und erleichtert den Erstklässlern die Eingewöhnung. 

In jeder Klasse findet in der Regel wöchentlich eine Klassenratssitzung statt. Diese fördert die Stärkung des Selbstbewusstseins und des Konfliktverhaltens der Kinder. Sie lernen ihre eigenen Wünsche zu formulieren, sich in andere hineinzuversetzen und die Meinung anderer zuzulassen. 

Manche Themen und Konflikte sind klassenübergreifend und werden im Schülerparlament aufgegriffen. Dieses tagt mindestens einmal pro Vierteljahr und besteht neben der Schulleitung aus der Beratungslehrkraft und den Klassensprecherinnen und Klassensprechern. So wird der Wunsch nach mehr Partizipation durch die Schülerinnen und Schüler erfüllt. Ein daraus resultierendes Vorhaben ist zum Beispiel die Umgestaltung des Schulhofes.

Die Schülerinnen und Schüler erhalten auch die Möglichkeit, sich aktiv an der Verbesserung des Schulklimas zu beteiligen, indem sie an Schulveranstaltungen, Theater- und Choraufführungen aktiv mitwirken.

Grundsätzlich wird eine Atmosphäre der Hilfsbereitschaft und des Miteinanders in der Schule zwischen allen Beteiligten gewahrt und gefördert. Kennzeichnend hierfür ist eine gute und offene Kommunikation, das Führen von sachlichen Diskussionen, das Zeigen und Klären können von Gefühlen, der regelmäßige Austausch mit allen am Schulleben Beteiligten, Freundlichkeit und Humor. 

  •  Gewaltprävention

Zur Unterstützung des sozialen Umgangs miteinander wurde das Programm „Faustlos“, ein Curriculum zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen und zur Gewaltprävention, an unserer Schule eingeführt. Es basiert auf einem emotionspsychologisch fundierten kognitiv-behaviouralen Ansatz des sozialen Lernens. Schülerinnen und Schüler lernen hierbei prosoziale Verhaltensweisen über Vorbilder, Erfahrung und Verstärkungen. Empathie, Impulskontrolle und Umgang mit Ärger und Wut sind die drei sozialen Kompetenzen, die vermittelt werden.

Ein weiterer Bestandteil der Gewaltprävention ist das Durchführen des Theaterstücks „Mein Körper gehört mir“. Hierbei handelt es sich um eine interaktive Szenencollage, die sich mit dem Thema „Sexuelle Gewalt“ bei Kindern beschäftigt. Die Schülerinnen und Schüler werden mit diesem Thema in kindgerechter Weise vertraut gemacht. 

Der Schwerpunkt hierbei ist die Bewusstmachung der Besitzansprüche des eigenen Körpers und des Ja- und Nein-Gefühls hinsichtlich der Zuneigung von vertrauten Menschen im nahen Umfeld. Die Schülerinnen und Schüler sollen ermutigt werden, Nein-Gefühle zuzulassen und sich in diesem Fall auch Hilfe zu holen.

  •  Gesundheitsförderung

Die Grundschule Nord ist bestrebt, mit ihren pädagogischen Inhalten dazu beizutragen, dass alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Bewusstsein für Gesundheit stets aufs Neue entwickeln mit dem Ziel, gesund zu sein und zu bleiben. Anhand der Durchführung der verschiedenen Aktionen (z.B. „Fit-4-future-day“) ist festzustellen, dass das Bewusstsein für Gesundheit im Schulleben gewachsen ist und die Missstände umso sensibler und differenzierter wahrgenommen werden. Ziel ist es, sich auch zukünftig mit Themen zur Gesundheit in dieser Schule bezüglich erweiterter Handlungsstrategien und Kompetenzen zum Wohl aller auseinanderzusetzen und daran weiterzuarbeiten. Dies hat zur Gründung einer Arbeitsgruppe für Gesundheitsförderung geführt, welche die notwendigen Steuerungsprozesse entwickelt, umsetzt sowie auch entsprechend evaluiert. Dazu gehören das Sammeln und Formulieren gesundheitsfördernder Maßnahmen. 

Die beratenden Gespräche im Kollegium im Bedarfsfall sind ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit. Ziel dabei ist es, dem Bedürfnis der Lehrerinnen und Lehrer nach emotionaler Entlastung und kollegialem Austausch Rechnung zu tragen.

Das soziale Miteinander an der Grundschule Nord ist für die geistige, emotionale und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler unersetzlich. Kennzeichnend hierfür sind der respektvolle Umgang und das gegenseitige Achten untereinander. Ziel ist es, Stärken zu erkennen und auszubauen, Probleme zu sehen und konstruktiv zu behandeln und Ziele realistisch zu stecken. Die Lernenden sollen durch Lob und ermutigende Rückmeldungen sowie das Aufstellen von Regeln und Grenzen und Übertragen von Verantwortlichkeit in ihren psycho-sozialen Fähigkeiten wie Selbstständigkeit und Kooperationsbereitschaft gestärkt werden.

Alle Aktivitäten zum Gesundheitsbewusstsein sollen zu einer Qualitätsverbesserung führen.